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Fotos und GPS-Daten von gefahrenen und gewanderten Routen, sowie von den begangenen und nicht begangenen Höhlen folgen in Kürze ! |
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Wir fahren die erste Zeit zusammen auf der E60 weiter und ich kann trotz Anhänger dem VW-Bus folgen. Bei Einbruch der Dunkelheit drossel ich das Tempo, da auch die Strasse schlechter wird. Als mein kleiner Sohn auch noch nach Schlaf ruft halten wir Ausschau nach einer Stelle zum Übernachten. In der Dunkelheit fliegen plötzlich weiße Wohnwagen an uns vorbei. Ich muß zugeben, daß dies eine Seltenheit in Rumänien ist. Und wir wendeten unser Gespann. Was wir vorfinden ist ein Campingplatz nach westlichen Standard. (fast ausschließlich von Holländern, Italienern und Franzosen belegt, teilweise mit Wohnwagen) Wir sind zu unserer Überraschung die einzigen Deutschen. Diesen Campingplatz 3km vor der Ortschaft Gilau bzw. 12km vor Cluj-Napoca kann man durchaus zur letzten Zuflucht nutzen, wenn man sich mal in guter Sauberkeit mit warmer Dusche ausruhen möchte.
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Die Weiterfahrt erfolgt am
31.07.2000. Wir durchfahren Cluj und fahren auf der E576 in nördliche Richtung und
wechseln später auf die 17D. Unser Ziel soll die Ortschaft Nasaud sein, in deren Nähe
sich die Pestera Tausoare befindet. Die Strasse (teilweise Betonplatten) ist nicht
überragend und wir bewegen uns mit 80km/h weiter. Man muß eben die richtige Frequenz
erwischen ! Zu Mittagszeit treffen wir in Nasaud (Nußdorf) bzw. im nächsten Ort
Rebrisoara ein. Auf einer Brückenmauer sitzt unser Freund Fisch und beschaut sich
interessiert das Dorftreiben an. Sein Mountain-Bike sieht wirklich ziehmlich verschlammt
aus. Er erzählt uns, daß sie in der Nacht noch an der Höhle angekommen wären
Bei Nacht war es ein äußerst abenteuerlicher und schwieriger Weg hoch zur Höhle.
Teilweise wäre der Weg durch den Fluss weggeschwemmt. "Ein Bagger ist aber schon am
Auffüllen der schwierigsten Stelle". Er zeigt uns den Abzweig auf diesen Weg. Er
befindet sich direkt an dieser Brücke. Ein Hinweisschild sucht man dennoch vergebens.
Fisch und die andere seinen am Vormittag etwa 100m tief in der Höhle gewesen und er ist
danach mit dem Mountain-Bike herunter ins Dorf geradelt. Fisch empfiehlt uns jetzt noch
Einkäufe zu tätigen, da man eben oben im Gebirge nicht mal schnell zurück ins Dorf
fahren könne. Der Weg sei sehr lang und anstrengend. Wir beschließen erst einmal etwas
zu Essen und uns mit Lebensmitteln einzudecken. Also kehrt und zurück nach Nasaud. Dort
kaufen wir neben Bier einiges Gemüse auf dem Bauernmarkt und filmen unter belustigten
Grinsen der Omas und Opas das bunte Treiben. Dann schnallen wir das Fahrrad auf den
Anhänger und machen uns auf den Weg. Vom Anfang an ist der Weg unbefestigt und geschottert. Teilweise muß man lange Schlammpassagen durchqueren. Im lang ansteigenden Tal befinden sich die Streusiedlungen Gersa 1 und Gersa 2. Bis zum vermuteten Kern von Gersa 2 sind es 15km, welche wir in 3h-stündiger langsamer Fahrt bewältigen. Die Landschaft ist allerdings eine reichliche Entschädigung für diesen mühevollen Weg (umliegende Berge bis 1660m) Gegen 19:00 beziehen wir Quartier auf einer schönen Almenwiese. Der VW-Bus steht 300m oberhalb direkt an der Höhle auf einem steilen Waldweg. In der Nähe stehen einige Almhütten oder Scheunen. Das anwesende Pferdegespann rückte beladen mit Baumstämmen in Richtung Tal ab. Es wird sehr still. Am Abend gibt es dann endlich die Thüringer Bratwürste und Hähnchenflügel. Ein streuender "Halbwolf" wird von uns mit den Knochenresten verwöhnt und belohnt uns mit seiner steigenden Zutraulichkeit. Er bleibt über Nacht.
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abenteuerliche Auffahrt zur Höhle ..... 3 Stunden im 2. Gang !
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Am Morgen des nächsten Tages
(01.08.2000) sitzt ein Zigeuner an unserem verloschenen Feuer und drängelt sich uns als
Guide auf. Eine alte Leder-Bergmannskappe und einen Teelöffel voll Karbid halte
ich allerdings als zu knappe Ausrüstung für den Einstieg in die Höhle. Ich dirigiere
ihn zum Bus, da ich mit meiner Familie in Ruhe frühstücken möchte. Der Streit mit
diesem alten Gesellen dauert bis zum Mittag. Erst dann tappt er zurück ins Tal. Am
Vormittag wendet auch zu unserer Überraschung ein britischer Ford-Transporter am Camp.
Ein junges Paar und ein dritter junger Mann sind zu sehen. Später kommen meine Freunde
noch mit ihnen ins Gespräch, weil sie zeitgleich, aber unabhängig mit uns in der Höhle
waren und von uns durch die klemmende Blechtür eingeschlossen wurden.
"Help, Help" war gerade so zu hören. Sie waren zeitgleich in
eingangsnahen Bereichen der
Höhle unterwegs.
Den Einstieg in die Höhle Tausoare beginnen wir nach dem Mittagessen im Neoprenanzug und die Begehung führt uns auf eine Tiefe von ca. 260m von möglichen 400m ... dann sind die Seile verbraucht und ich physisch und psychisch (permanent tosendes Wasser) an meinen Grenzen angelangt ! Die Gesamtdauer der Befahrung war nur 5 Stunden. Ein detailliertere Beschreibung folgt noch ! Nur ganz kurz. Die Tausoare fällt immerhin auf 1,3 km horizontaler Länge auf eine Tiefe von 400m ab. Das Wasser verschwindet am Ende in einem Syphon ! Ohne Seil ist sie trotzdem die ersten 300-400m begehbar und damit auch für normale Verrückte ein super Erlebnis ! Am Abend gibt es dann das für mich größte Lagerfeuer in diesem Jahr. Ein ganzer Stapel Holzstämme, entzündet von Jens und Christian mit 5L Benzin aus einer angemessenen Entfernung wurde entfacht. Quasi als Wiedergeburts-Feuerwerk ?
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Die anderen drei wollen noch eine Kulturreise an die ukrainische Grenze unternehmen und die dort befindlichen malerischen Holzkirchen fotografieren.
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Am nächsten Morgen (03.08.2000) tätigten wir Einkäufe und versuchten einen Geldumtausch in der Stadt Huedin. Leider gab es keine Bank. Und eine freie Wechselstube war nicht imstande uns zu helfen. Uns wurde mitgeteilt, dass sie kein Geld haben ! Nachdem wir den Tank mit Diesel befüllen haben machten wir uns auf den Weg ins Bihor-Gebirge. Die Berge sind ja in der Ferne schon zu sehen. Dafür verlassen wir Huedin in südliche Richtung. Erst 10km weiter schalte ich das GPS-Gerät ein, um die östliche Bergpiste ins Bihor zu verfolgen. Wieder schleppen wir uns auf unbefestigten Wegen bergauf und bergab. Mitten im Gebirge legen wir in einer Streusiedlung an einem Magazin eine Pause ein und tranken Bier. Kurz zuvor durchfahren wir noch ein ziemlich großes Zigeuner-Camp. Die Unterkünfte der kleinen Familien sind so groß wie ein Iglu-Zelt. Allerdings bestehen diese fast ausschließlich aus Reisigwedeln und Kiefernadel-Gestrüpp. Ein armseliger Anblick und doch winken uns die Frauen und Kinder zu. Im Magazin, nur 800m weiter spielt unserer kleiner Sohn dann mit einigen Zigeunerkindern und die bunt bekleideten Mütter schauen belustigt auf den kleinen blonden Engel. Das ist schon ein Kontrast ! Nach insgesamt 3 Stunden treffen wir an der Schutzhütte "Cabana Padis" ein. Das GPS zeigt dort oben die Höhe von ca. 1000m an. Die Region um Padis ist auch für die Rumänen ein beliebtes Reiseziel und es waren in diesem Jahr wirklich viele Jugendgruppen hier. Für meinen Geschmack etwas zu viele ! Aber was soll's. Padis ist ein Muß, wenn man zu den Höhlen will und die Natur erleben ! Die Versorgung mit Lebensmitteln ist übrigens gegeben. Nicht nur in der Cabana gibt's etwas zum Essen. Auch in einer zweiten kleine Hütte kann man das Nötigste kaufen. Nur die traditionelle Versorgung mit Schafskäse an einer ganz bestimmten Almhütte klappt in diesem Jahr nicht so recht. Aber Schafskäsekuchen und eine Tasse Milch für den Kleinen von der sogenannten "Käse-Oma".
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Die Flasche Rum tat bei Zeo ihre Wirkung. Seine Hilfe beim abendlichen Kochen soll uns noch kräftig auf den Magen schlagen. Er nahm das mit dem Kochwasser nicht so genau und holt nach unbestätigten Berichten das Wasser einfach aus dem Bach. Das Essen besteht aus Paprika, Zwiebeln einem weißbrotgroßem Schafskäsestück und einigen mehr. Weiterhin führt er am und im Lagerfeuer russische Volkstänze auf und macht den Hof bei einem Mädchen eines Anderen. Am nächsten Morgen will er dies alles nicht mehr wahr haben und wird es auch heute abstreiten ! Aber ich hab das Videoband :-) !
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Freitag, den
10.08.01 fahren wir in Richtung Garda de Sus. Wir wollen endlich eine der
größten Eishöhle Europas, die P. Scarisoara, kennen lernen. Ab diesem
Ort hört die Asphaltstrasse frühzeitig auf. Der Rest ist schwere Piste.
Ich bewege den Geländewagen behutsam über den "rumänischen
Feinsplit". Wir benötigen von Garda de Sus bis zu dem Dorf
Scarisoara etwa 2h für 16km. Zu meinem Erstaunen finden wir am Parkplatz
sogar teure Westwagen (PKW) vor. Trotzdem eine Fahrt durch eine schöne
Bergwelt mit kleinen Streusiedlungen. Wer
die Karte genau beobachtet, sieht, dass man zu Fuß bequemer zur Höhle
kommt. Wenn man etwas der nordwestlichen Strasse folgt kann man die Höhle
in 1-2km Luftlinie erreichen.
Die Höhle wird an anderer Stelle auf dieser Homepage ausführlich beschrieben. Sie ist in jedem Fall ein Besuch wert. Fotos folgen noch. |
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Es folgen ein paar Tage Erholung im Openair-Heilbad mit angeschlossenen Campingplatz und später noch ein paar Tage am Balaton. Die Preise in Ost-Ungarn sind im Vergleich zum Balaton sehr angenehm. Der Campingplatz war überfüllt mit deutschen Rentnern und ihrem Caravan, Czechen und Polen.
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